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kologischer
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ultureller
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mmobilienverein
Wir sind eine Gruppe von sieben jungen Leuten aus Regensburg, die ein leerstehendes Haus kaufen, renovieren und gemeinschaftlich bewohnen wollen. Dafür haben wir den Hausverein Brökkoli e.V. gegründet. Wir sind alle gesellschaftlich, ökologisch, politisch bzw. aktivistisch engagiert und setzen uns für eine bessere Welt für alle ein. Durch dieses Engagement haben wir einander kennengelernt und schnell gemerkt, dass wir zusammen leben und arbeiten wollen – statt jede*r für sich allein oder als Pärchen. Am gemeinschaftlichen Wohnen finden wir vieles reizvoll: gegenseitiger Rat und Unterstützung – wer hätte nicht gern einen Elektroingenieur, einen Websiteprogrammierer oder eine Ärztin im Haus? – , ressourceneffizientes Leben – warum soll eigentlich jeder Haushalt ne eigene Waschmaschine, Bohrmaschine oder ein Rührgerät haben, wenn die die meiste Zeit eh nur rumstehen und genausogut gemeinsam genutzt werden könnten? – und nicht zuletzt die Gemeinschaft, dann seien wir mal ehrlich: alleine essen schmeckt nicht und die meisten Menschen fühlen sich in Gemeinschaft langfristig viel aufgehobener als vereinzelt in einem Singlehaushalt. Da wir keine Lust haben auf Wohnungsnot, leerstehende Häuser und einsames Altwerden, suchen wir jetzt ein Haus, das wir zusammen herrichten und dann mit Leben füllen können. Deshalb sind wir auf der Suche nach einer geeigneten Immobilie mit Platz für viele Menschen sowie für Begegnungs- und Kulturräume. Darin wollen wir wohnen, aber auch einen alternativen, freien Raum für Kunst, Kultur, Bildung und gesellschaftliches Engagement schaffen. Einen Ort der gelebten Utopie, der vielen anderen Menschen Mut macht.
Wir sind sieben junge Leute aus Regensburg. Wir wollen ein Haus kaufen und einziehen. Ein Haus, in dem keiner wohnt. Dafür haben wir einen Verein gegründet. Wir kennen uns aus unserer Freizeit. Denn da setzen wir uns für die Umwelt ein. Oder für das Klima, oder für andere Menschen. Wir wollen, dass alle Menschen günstig wohnen können. Und dass niemand allein sein muss.
Gemeinsam wohnen ist schön. Da können wir einander helfen. Es ist praktisch, wenn eine Ärztin bei dir wohnt. Oder jemand, der eine Lampe reparieren kann. Das ist besser als allein. Wir teilen uns auch Dinge. Denn nicht jeder Mensch muss alles besitzen. Mit einer Waschmaschine können viele Leute waschen. Ein Ofen bäckt für viele hungrige Esser. Dann braucht nicht jede Wohnung einen eigenen. Das spart Geld, Material und Strom.
Wir finden: alleine essen schmeckt nicht! Wir wollen nicht einsam sein. Vor allem im Alter nicht. Deshalb leben wir lieber zusammen. Es ärgert uns, dass Häuser leer sind und Menschen Wohnungen suchen. Das ist ungerecht. Deshalb kaufen wir ein Haus und ziehen ein. Es soll Platz für viele Menschen haben. Mindestens zehn sollen darin wohnen. Denn wir sind nicht allein. Wir sind viele! Und wir mögen uns gern. Auch andere sollen zu uns kommen dürfen. Wir wollen gemeinsam Filme schauen oder malen. Oder Musik machen. Dafür wollen wir auch ein Zimmer haben. Für gemeinsame Kultur. Unser Haus soll so schön sein, dass es Menschen Mut macht.
Die Immobilie soll Platz bieten für mindestens zehn Personen (also 10 Wohnräume für sozusagen WG-Zimmer), darüber hinaus müssen natürlich genügend Bäder und Küchen vorhanden sein, idealerweise eine große Gemeinschaftsküche. Und natürlich Wohn-, Arbeits- oder Plenumsräume, in denen wir zusammenkommen und gem,einsam arbeiten, plenieren, entscheiden, singen, essen und einfach leben können. Ein Garten oder Innenhof ist ebenfalls ein Kernbedürfnis, zudem soll die Lage nicht zu weit ab vom Schuss sein, also idealerweise zentrumsnahe Lage. Zumindest muss die Innenstadt per Rad und Öffis erreichbar sein. Barrierearmes Wohnen wäre auch großartig, deshalb lieber kein Denkmal- oder Ensembleschutz, der einen Umbau von Treppen etc. verhindern könnte. Und natürlich träumen wir von der eigenen Solaranlage oder mindestens einem Balkonkraftwerk, und auch da steht ja der Denkmalschutz oft im Weg.
Checkliste:
Im Haus wollen viele Menschen wohnen. Mindestens zehn Menschen. Genug Bäder und Küchen brauchen wir auch. Und Platz zum Reden und Entscheiden. Ein Garten wäre schön. Oder ein Innenhof. Das Haus soll gut erreichbar sein: zu Fuß, mit dem Fahrrad oder dem Bus. Deshalb soll es nicht auf dem Land sein. Wir wollen Barrieren abbauen, deshalb ist Denkmalschutz schlecht. Denn dann verbietet man uns vielleicht, dass wir Rampen bauen. Oder eine Solaranlage auf unser Dach bauen. Wir wollen selbst entscheiden, wie wir heizen und wo unser Strom herkommt.
„Warum nicht einfach mieten?“, lautet eine häufig gestellte Frage. Zum einen wollen wir selbst über das Haus entscheiden können – Renovierungen, Umbau und Energieversorgung wollen wir in der Hand haben, nicht ein Investor oder ein*e gesichtslose*r Vermieter*in. Vor allem aber wollen wir langfristig bezahlbaren Wohnraum schaffen. Wenn unser Konzept aufgeht und der Hauskauf inklusive Renovierung klappt, dann steht über unsere Lebenszeit hinaus ein Haus zum gemeinschaftlichen Wohnen, Leben und Arbeiten zur Verfügung, dessen Mieten nicht steigen können. Mehr dazu gibt es hier zu lesen:
[über das Mietshäuser Syndikat, Link zum entspr. Websitetext]
Manche fragen uns: Warum wollt ihr ein Haus kaufen? Ihr könnt ja auch Miete bezahlen.
Das stimmt. Aber wir wollen selbst entscheiden. mieten werden oft immer höher. Das kostet viel Geld. Wir wollen nicht immer mehr Miete bezahlen. Auch über Umbau wollen wir selbst entscheiden. Wenn unser Plan klappt, steigt die Miete nicht. Auch später nicht, wenn wir nicht mehr leben. Dann gibt es für immer ein Haus in Regensburg, wo man günstig wohnen kann. Das finden wir gerecht. Mehr erfährst du hier:
[über das Mietshäuser Syndikat, Link zum entspr. Websitetext]
Wir sind basisdemokratisch organisiert. Das bedeutet, wir entscheiden nicht nach Mehrheitsprinzip, bei dem eine Minderheit überstimmt werden kann, sondern wir suchen eine Entscheidung, der alle zustimmen können (Konsensprinzip). Das schließt Konflikte nicht komplett aus, aber macht es unwahrscheinlicher, dass z.B. ein Mitglied der Gruppe ständig von allen anderen überstimmt wird und sich so Unzufriedenheit und Ärger anstauen. Da wir uns schon lange regelmäßig treffen, gab es auch schon Konflikte, die wir bisher aber immer lösen konnten. Wichtig ist uns dabei, dass sie kein Mensch übergangen fühlt oder nach einer größeren Diskussion ungute Gefühle zurückbleiben. Nicht nur für die Finanzierung des Hauses, sondern auch für das Zusammenleben haben wir schon konkrete Konzepte erarbeitet, unter anderem zur Konfliktlösung. All das ist keine Garantie, dass wir uns nie in wichtigen Punkten uneins sein werden. Aber wir haben jede Menge Konfliktlösungswerkzeuge zur Hand; sicherlich mehr als z.B. viele Paare oder Familien, die ein Haus kaufen und beziehen. Und sich dann trennen und allein vor einem (unter Umständen mit hohen Krediten belasteten) großen Haus stehen, das sie bewirtschaften und sich auch erst mal leisten können müssen. Bei uns läuft das nämlich so: wenn ein Mitglied des Hausvereins doch ausziehen will – um z.B. in eine andere Stadt zu ziehen oder weil es tatsächlich größeren Streit gab und wir im Auszug die beste Lösung sehen – dann wackelt nicht unser ganzes Finanzieungskonzept, sondern die Person zieht aus, wir suchen eine*n Nachmieter*in und fertig. Keine finanzielle Katastrophe droht uns, es gibt einfach einen Mieter*innenwechsel wie in jeder normalen WG.
Streitet ihr nie?
Doch, manchmal. Aber wir vertragen uns wieder. Wir treffen Eintscheidungen gemeinsam. Dabei soll keiner überstimmt werden. Das ist wichtig. Sonst werden Menschen unzufrieden. Alle dürfen mitbestimmen. Wir reden so lange, bis wir eine gute Lösung haben. Eine Lösung für alle. Mit der alle zufrieden sind. Wir kennen uns schon lange. Manchmal streiten wir. Aber wir wissen viel übers Streiten. Und übers Vertragen. Das ist besonders wichtig. Wir überlegen, was wir tun können, wenn es Streit gibt. Darin sind wir gut. Viele Familien können das nicht so gut. Oder denken nicht darüber nach. Wir schon. Und wenn wir so streiten, dass wer ausziehen will: das ist nicht so schlimm. Umziehen ist kein Problem. Auch mit dem Geld gibt es keine Probleme. Unser Haus gibt es trotzdem. Wir finden jemand anderes für das Zimmer.